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Sidars Zweifel

Begonnen von Sidar, 25. September 2009, 18:56:29

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Sidar

Sidar ritt auf seinem smaragdgrünen Ostard Brodo Yew entgegen. Wie lange war er weg gewesen? Erkannte man ihn noch? Würde man ihn wieder aufnehmen? Alles unbeantwortete Fragen...

Ein paar Monate früher...


Alles hatte angefangen, als er mit seinem Boot hinaus auf das große Meer fuhr, um die See um Drakovia zu erkunden. Meinte man zumindest. Sidar hatte jedoch andere Gründe. Er hatte große Zweifel, ob er nach Yew gehöre. Er war sich noch nichteinmal mehr sicher ob er wirklich ein Druide sein sollte. In einer stürmischen Nacht jedoch wurde er so scharf abgetrieben, dass er auf eine riesige Insel aufprallte. Die Wucht dieses Aufpralls war so gewaltig, dass sein Schiff nahezu zerschellte. Sidar wurde mit brutaler Kraft von seinem Boot geschleudert und verlor noch vor dem Aufschlag die Besinnung...

Am nächsten frühen Morgen fand er sich am Strand wieder. Sein ganzer linker Arm war taub und sendete einen dumpfen pochenden Schmerz aus. Er richtete sich auf und untersuchte sich nach weiteren Verletzungen, jedoch ohne Erfolg. Da der Morgen schon graute, beschloss er, sich umzusehen...

Große Teile der Insel waren mit dichtem Wald bewachsen und Sidar sah auch ein Feuer in naher Ferne brennen. Er beschloss, wegen seiner Verletzung jegliches Risiko zu meiden und zog weiter. Nach langen Stunden ging es seinem Arm schlechter. Er begann stark anzuschwellen und machte ihm das Erkunden der Insel schwer. Schließlich hielt er es nicht mehr aus und betete die heilige Quelle um Linderung an. Danach stellte er sich eine Schiene aus Stöcken und Lianen her und legte die Schiene an seinen Arm. Danach fühlte er sich ein wenig besser.

Dann erst entdeckte er den Berg. Er war gewaltig. An seinem Fuß war eine Art Schrein. Sidar ging auf ihn zu und musterte die Bodenplatte im Zentrum des Schreines. Unter einem Hirten- oder Wanderstab war das Wort "Demut" darauf zu lesen. Er kniete nieder und betete:

"Heilige Quelle, lass mich dies heil überstehen und gibt mir körperliche sowie geistige Kaft..."

Grunzen.... Sidar wandte sich um und blickte vier Orks entgegen, die allesamt mit Äxten und Keulen bewaffnet waren und ihn böse anfunkelten. Um sich wenigstens ein bisschen verteidigen zu können, zog er einen Dolch, und stellte sich ihnen entgegen. Der Oberork sprach:

"Klein Messa nix helf!",
und brach in schallendes Gelächter aus. Die anderen Orks stimmten mit ein, und der Erste stürmte auf Sidar zu und schlug mit seiner Keule nach ihm. Sidar konnte dank elfischer Gewandtheit ausweichen, schaffte es jedoch nicht zu kontern. Dann jedoch stieß der Ork ihn und er geriet aus dem Gleichgewicht. Sidar taumelte kurz und wurde dann hart von der Keule in die Seite getroffen. Er fiel zu Boden und hatte rote Schleier vor den Augen. Der Ork taumelte zu Sidars Verwunderung ebenfalls. Er hatte er Wurzeln an den Füßen, und um Sidar herum wuchsen blitzschnell Hecken aus dem Boden. Der Ork vor ihm fiel zu Boden, getroffen von einem Pfeil in den Rücken. Sidar richtete sich mühsam auf und sah sich um. Zwei weitere Orks fielen, beide durch einen Pfeil. Der letzte Ork jedoch flüchtete. Vor seinen Augen begann alles zu verschwimmen und zu tanzen. Er ging in die Knie und kurz bevor er die Besinnung verlor, sah er einen Schatten durch die Bäume kommen........Dunkelheit.

Als er die Augen aufschlug, lag Sidar in einem Zelt. Wo war er? Er hörte ein Feuer prasseln und wollte sich aufrichten, um nachzusehen. Dieser Versuch wurde jäh von einem stechenden Schmerz in der Seite gestoppt. Sidar stöhnte auf.

"Bei den Bäumen...ich werde sterben...", sagte er und dachte sehnsüchtig an Yew. Dann vernahm er eine ihm unbekannte Stimme, die ihm dennoch vertraut vorkam:

"Du bist weiter vom Tod entfernt als du denkst, junger Waldelf...".

Sidar sah sich um, entdeckte jedoch niemanden. "W-Wer seid Ihr?....Wo bin ich?....Was ist passiert?"

"Hab Geduld, mein junger Freund. Darüber können wir später reden. Jedoch solltest du wissen, dass du in Sicherheit bist."

Dann kam der Sprecher auf ihn zu und kniete sich neben ihn. Sidar versuchte, sein Gesicht zu erkennen, jedoch hatte der Fremde eine Kapuze über dem Kopf. Der Fremde murmelte etwas und rief eine vertraute Macht. Die Quelle. Er linderte Sidars Wunden.

"Deinen Arm hat es ganz schön erwischt. Jedoch kriegen wir das wieder hin. Sauberer Bruch"

Dann fing er an, Sidars Arm zu heilen. Er schwoll etwas ab.

"Wer seid Ihr?"

Der Fremde zog seine Kapuze ab und enthüllte sein Gesicht. Sidars Augen weiteten sich.

"Mein Name ist Dreldan, und wie du siehst, bin ich ein Waldelf. Ruhe dich nun aus. Alles weitere besprechen wir später."

Dreldan lächelte und ging aus dem Zelt. Sidar schloss die Augen und glitt langsam in einen erholsamen Schlaf über...

Als er wieder erwachte, ging es ihm wesentlich besser. Sein Arm war abgeschwollen und seine Seite schmerzte nicht mehr so stark. Auch aufrichten konnte er sich ohne große Probleme. Sidar ging langsam aus dem Zelt und sah sich um. Es war schon früh am Morgen und Dreldan saß vor dem Zelt.

"Oh du bist aufgewacht. Ich nehme an, du willst nun wissen was passiert ist?"

Sidar nickte und Dreldan fuhr fort: "Nun, ich war gerade Nahrung sammeln. Als ich eine Gruppe Orks durch den Wald rennen sah, beschloss ich, ihnen zu folgen. Dann sah ich, dass sie dich angriffen und konnte nicht zulassen dass sie dich töten. Und so bist du bei mir gelandet."

Erst jetzt konnte Sidar ihn wirklich richtig mustern. Er hatte graue Haare und nussbraune Augen und einen Umhang der seinem sehr ähnelte.

"Wo kommt Ihr her, Dreldan?"

" Nun, ich bin ein Seefahrer und habe schon viele Male die Welt bereist.Ich habe hier mein Lager aufgeschlagen.Wo kommst du her, Sidar?"

"Ich komme aus Yew. Dort war ich Mitglied der Lanowar. Ich weiß nicht, ob ich jemals zurückkehre."

"Wenn du möchtest helfe ich dir, dein wahres Ich zu finden, Sidar. Lass mich dich auf den richtigen Pfad leiten. Willst du mein Schüler sein?"

Sidar antwortete: "Ich weiss nicht..."

Dreldan verstand ihn und sprach: "Ich verstehe, du brauchst noch ein wenig Zeit. Wenn du deine Entscheidung getroffen hast, werde ich hier auf dich warten."

Sidar dankte Dreldan für sein Verständnis und beschloss, ein wenig im Wald nachzudenken. Im Wald setzte er sich an einen Baum und dachte über Yew nach. Ylenavei...Gildin...Farhedrel.. Er wollte alle wiedersehen...dennoch hatte er immernoch große Zweifel...Sidar dachte noch einige Stunden nach. Dann stand er auf und ging in Richtung Lager zurück. Seine Entscheidung war gefallen. Er würde Dreldans Angebot annehmen. Als er im Lager ankam, teilte er Dreldan seinen Entschluss mit.

"Ich bin erfreut, dass du dich so entscheiden hast. Jedoch können wir erst beginnen wenn du vollkommen genesen bist."

Einige Wochen später fing Sidar an, mit Dreldan zu trainieren. Dreldan war ein guter Lehrmeister.Sidar lernte viel über die Kraft der Quelle und den Lauf der Welt. Am meisten erfuhr er in jenen Tagen jedoch über sich selbst. So änderte sich seine Einstellung von Tag zu Tag ins Positive, während Sidar unter Dreldans Anleitung seine Künste übte.Sidar sah ihn schnell als zweiten Vater an.

Und dann kam der Tag, an dem sie angegriffen wurden...Ein Dutzend Orks hatten ihr Lager entdeckt und wollten sie töten.

"Meister,es sind zu viele!", rief Sidar, und sah zu seinem Meister.

Dreldan antwortete: "Wenn du an dich glaubst schaffst du es...und nun lass uns diese Orks vertreiben!"

Sidar zog seinen Bogen und zielte auf ein paar Orks. Dreldan rief zwei Baumwächter und tat es ihm dann gleich. Dann ging es los. Die Baumwächter rannten auf die Krieger zu und die beiden Waldelfen nahmen die Schamanen unter Beschuss. Nach wenigen Minuten waren alle Orks tot und Dreldan war schwer verletzt..."Sidar...Hilf mir."Sidar trug ihn zum Zelt.

"Meister, das schaffe ich nicht..."

"Ich glaube an dich.".

Sidar begann die heilende Quelle zu rufen und lenkte ihre Macht in die stark blutende Wunde im Bauchbereich. Dreldans Zustand besserte sich langsam. Die Wunde schloss sich etwas und es hörte auf zu bluten. Sidar begann dann seine Wunde mit Bandagen zu verbinden. Einige Tage später ging es Dreldan wieder besser und er sagte zu Sidar:

"Sidar,es wird Zeit dass du nach Yew zurückkehrst. Du weißt nun, wer du wirklich bist."

Sidar nickte, wenn auch wehmütig.

Zwei Wochen später war es soweit. Sie hatten ihr Lager abgebaut und standen am Strand.

"Dann wollen wir mal", sagte Dreldan und stieg auf das Schiff mit dem er die Welt bereiste.Er reichte Sidar die hand und half ihm auf das Schiff.

Dann setzte Dreldan die Segel und das Schiff nahm Fahrt auf.Sidar sah noch einmal zurück auf die Insel auf der er einen wichtigen Teil seines Lebens verbracht hatte.

Nach Wochen auf See setzte Deldan Sidar nahe vor Yew ab.Sie verabschiedeten sich und Sidar fragte ihn unter Tränen:

"Ich danke euch für alles, aber werde ich Euch je Wiedersehen?""Natürlich wirst du das.Ich werde die Welt bereisen und eines Tages einmal nach Yew kommen.Und dann zeigst du mir alles!"

Sie schlossen sich in die Arme und Dreldan stieg auf sein Schiff.

"Bis Bald Sidar"

Dreldan lächelte,dann setzte er die Segel und fuhr los.Sidar sah ihm nach und winkte bis Dreldan am Horizont verschwand.Dann nahm er eine Statuette eines Ostards aus der Tasche und tippte es an.Die Statuette wuchs zu einem lebenden Ostard heran.

"Heimat...".Dann stieg er auf Brodo und ritt Yew entgegen. Er musste Ylenavei sprechen...