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Untersuchung im Falle Nimda Wenduris

Begonnen von Christian, 12. April 2010, 23:55:18

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Christian

*Coldron Vandora trottet in der Tiefe der Nacht durch die Keller der Paladinfestung. Gähnend stellt er eine lederne Mappe mit nur ein paar wenigen Pergamenten in das Fach eines großen Aktenschrankes. Die Beschriftung lässt vermuten, dass es sich um den Ersuch eines Nimda Wenduris um Entscheid in einem Rechtsstreit handelt. Der Name des Antraggegners lautet Edwin Faithhammer.
Bisher wurde nur die Aussage des Antragstellers Wenduris vernommen.

Alle Akten und herausgegeben Informationen sind nur Coldron Vandora zugänglich.*

Christian

#1
*Am nächsten Morgen war Coldron schon früh auf den Beinen, um weitere Ermittlungen in dem Fall anzustellen. Ihm war anzumerken, dass er nicht sonderlich lustvoll zur Sache ging, doch stehen auch die bürokratischen Angelegenheiten in seiner Pflicht. Zugleich verfasste er anhand seiner gestrigen Notizen folgende Zeilen ...*

Nimda Wenduris, Bereisender Britains reicht Beschwerde gegen Hauptmann Edwin Faithammer ein (§18 Abs. 2 Reichsgesetz Britain)

Vernehmung Nimda Wenduris':
Zur Person Ws.: Etwa sechseinhalb Fuß groß, schlank, normaler Statur, Alter selbst ihm unbekannt, schätzungsweise Ende 50, kein fester Wohnsitz (Kontakt über Taverne ,,Zum Tänzelnden Einhorn), auf Durchreise, auffälliges purpurnes Gewand, gibt an der Alchemie sowie des Schreibens fähig zu sein, dem Anschein nach strenggläubig

Der Antragsteller Wenduris bezichtigt Edwin Faithammer, Hauptmann der Garde Britains, des versuchten Totschlags.

Laut Antragsteller Wenduris verlief der Sachverhalt wie folgt: Reisender Wenduris betritt zum 7. Tage der 14. Kalenderwoche die Stadt Britain. Er will den ansässigen Heiler aufsuchen, um Vorräte an Bandagen und Tränken aufzustocken. Auf dem Weg dorthin kreuzt ein wilder Ostard seinen Weg, hinterher läuft Edwin Faithammer.
Nach Meinung des Antragstellers W. scheuchte und riss jener den Ostard auf.
Am Osttor der Unterstadt versucht W. das wilde Tier zu besänftigen (mit Worten und Früchten), was ihm laut Aussage auch gelang. Im Anschluss reizt F. jedoch wieder das Tier, worauf es erneut der Raserei verfällt und in ein angrenzendes Haus flieht (womöglich Alyssas Schmiede?). F., mittlerweile von zwei Wachen unterstützt, scheucht den Ostard wieder auf, als der Antragsteller W. versucht sich dem Tier nochmals anzunehmen.
Der Ostard flieht stadtauswärts (vermutlich durch das Osttor), die Beteiligten folgen ihm.
Laut Antragsteller W. reizt F. den Ostard, bis dieser ihn angreift und F. ihn mit seiner Klinge verletzt. F. zieht sich danach kurz zurück und wartet bis der Ostard verschwindet. Der von ihm Angeklagte F. (immer noch in Begleitung der Wachen) stürmt nun auf den Antragsteller W. zu (immer noch mit dem blutigen Schwert in der Hand!), um ihn vorsätzlich zu Leibe zu rücken, zwischenzeitlich erscheint laut W. ein Mann, der in fremden Zungen spricht; W. ergreift die Flucht.

*Coldron notiert in ein neben ihm liegendes Buch eine kleine Bemerkung, die sich anscheinend auf interne Ordensgepflogenheiten beruft. Nachdem er sich einen Moment nachdenklich zurücklehnte, ergriff er wieder den Griffel ...*

[Zusatz: Zum gestrigen Tage (1. Tag der 15. Kalenderwoche), betrat ich die Taverne ,,Zum Tänzelnden Einhorn", wo ich auf Edwin Faithammer, in Geleit eines Gardisten, traf. Jener war in Diskussion mit besagtem Wenduris verfallen. Zusammengefasst widersetzte sich W. der Anordnung des Hauptmanns die Kapuze abzustreifen, da er eine tief in das Gesicht gezogene Robe trug (vgl. § 14 Abs. 1 i.V.m. §19 Abs. 1 Reichsgesetz Britain).
Nach langanhaltender Diskussion konnte ich W. dazu bewegen sein Antlitz zu zeigen. Im Anschluss ließ er die Beschwerde verkünden, worauf ich ihm in den Abendstunden in der Ordensfestung vernahm (siehe oben).]


eigene Bemerkungen zu W.: mögliche Wahnvorstellungen (bzgl. F.)?, jedoch klaren Wortes und relativ redegewandt, keine Widersprüchlichkeiten auffällig, gläubig (betete zu Arkan), diskussionsfreudig/renitent
- weitere Ermittlung wegen Widerstand gegen die Reichsgewalt

C.V.

*Beim letzten Satz schob Coldron das Pergament zur Seite und machte sich in einem anderen Büchlein einige Notizen, um auch ja nichts zu vergessen. Gründlich las er sich nochmals das zuvor Formulierte durch, schob es zur Akte und verriegelte den Schrank sorgfältig. Nun hatte er noch Edwin Faithammers Sicht der Dinge niederzuschreiben und mögliche Konsequenzen aus dem Streitfall zu ziehen.*

Christian

*Noch am selben Abend konnte eine Anhörung mit Edwin Faithammer eingerichtet werden. Coldron traf sich mit dem Hauptmann in der Festung des Paladinordens und ließ sich von ihm - genauso unvoreingenommen, wie er es auch bei Nimda Wenduris getan hatte - das Vorgefallene schildern. Mit großem Erstaunen taten sich im Laufe des Gesprächs Facetten auf, von denen er vorher nichtmal zu träumen gewagt hätte. Verblüfft trottete er anshcließend in seine Schreibstube und versuchte die Scherbenstücke zusammen zu setzen, doch vorerst konnte er sich keinen Reim auf die Geschichten machen. So ergänzte Coldron die Akte des begonnenen Streitfalles zunächst wie folgt ...*

Vernehmung Edwin Faithammers:
Bemerkung: Hauptmann der Garde Britains

Laut Antragsgegner Faithammer verlief der zugrunde liegende Sachverhalt wie folgt: Faithammer findet am 7. Tage der 14. Kalenderwoche bei einem Rundgang durch die Stadt im östlichen Gebiet der Stadt, nahe der Schmiede Alyssa Anibas' einen wilden Ostard vor. F., den wildgewordenen Ostard als mögliche Bedrohung für Leib und Leben der Bürger einschätzend, versucht ihn zu verscheuchen, woraufhin jener angreift. F. wehrt Angriff unbewaffnet ab und es gelingt ihm das Tier aus der Stadt zu vertreiben. Laut Aussage Fs. folgt Ostard jedoch wieder und macht bedrrohliche Anstalten. F. treibt den Ostard zum Haus des hiesigen Heilers.

Dort trifft er auf den Antragsteller Nimda Wenduris, ihm bisher unbekannt und zudem in eine Kutte gehüllt. Der Ostard verfällt erneut der Raserei und greift Edwin an, jener wehrt mit der Breitseite des Schwerts den Angriff ab. W. versucht zur Hilfe zu eilen, indem er den Ostard mit Früchten lockt. Es gelingt das Tier in Richtung der Schmiedewerkstatt Alyssa Anibas' zu treiben, in welche die Echse allerdings hineinstürmt, hinauf in die erste Etage, vorbei an den dort Anwesenden (laut F.: Alyssa Anibas und Araphor Dequin). Nimda folgt dem Ostard und lockt ihn wieder hinaus. Zeitgleich fällt der Kommentar Ws., dass es sich bei den Beteiligten um "dumme Menschen" handle, da sie unfähig seien. Im Anschluss holt F. zwei Stadtwachen zur Hilfe, denen er andeutet nur zu folgen und nicht einzuschreiten.
Man treibt das Tier vor die Mauern der Stadt (Osttor), woraufhin es erneut mit kräftigen Hieben gegen F. wettert. F zieht das Schwert zu Hilfe, um sich zu verteidigen. Ebenso gehen die Wachen mit ihren Hellebarden in Abwehrhaltung. Beim wiederholten Angriff des Ostards zieht er an Fs. Klinge, die er schützend vor sich hält, eine Verletzung zu. F. versucht den Ostard auf Abstand zu halten und zieht sich etwas zurück, der Ostard gelangt außer Reichweite. F. kehrt nun schnellen Schrittes zurück zu W., mit dem Schwert in der Hand, dass er aus Sicherungsgründen vor dem möglicherweise wiederkehrenden Ostard noch nicht scheidet. Gemäß F. bestünde die Möglichkeit, dass der W. dieses Zurückeilen als Drohgebärde fehlgedeutet haben könne. F. deutet W. an, ihn noch etwas fragen zu müssen. Laut F. gibt W. daraufhin an, dass er dem F. nichts zu verlautbaren habe.

Nun taucht ein Fremder auf, der sich kurze Zeit später als der Oberste des Rates von Magincia vorstellt (eigene Bemerkung: folglich Tyl Sanadar). S. beschwert sich über die rauhe Umgangsweise mit "einem seiner Brüder" (eigene Bemerkung: W. demzufolge mutmaßlich Hochelf). F. argumentiert, dass W. vermummt gekleidet ist und seine Identität zu überprüfen ist. Laut F. will S. ebenso den Namen von W. nicht preisgeben. S. behauptet weiterhin, dass W. von den Gesetzen abgehoben sei! Während dieser Diskussion verschwindet der W., indem er sich arkaner Kräfte bedient! F. erläutert dem S. die Unabdingbarkeit und Reichweite der Britainschen Gesetze, woraufhin S. mit Fs. Vorgsetzten droht. Im Anschluss reitet S. davon.

*Als Coldron den letzten Absatz zu Ende brachte, wusste er selbst nicht mehr, was er denken sollte. Nimda Wenduris gab sich doch in der Taverne zu erkennen, ein Mensch wie du und ich saß da vor ihm. Keine Anzeichen eines elfischen Aussehens. Doch schlussfolgerte er zugleich, dass - wenn es sich bei Nimda tatsächlich um einen Hochelfen handeln sollte, er zudem vermochte arkan zu reisen, so war er auch in der Lage sein Äußeres durch magische Formeln zu verändern. Und der Magie war Nimda - entgegen seiner Aussage nur alchemistisch und schreibend tätig zu sein - anscheinend mächtig.

Zwar zweifelte Coldron nicht an dem Wahrheitsgehalt der Aussage Edwins, doch schlug er noch in derselben Nacht im Quartier der Gardisten auf, wo er auch zugleich den einen der beiden beteiligten Gardisten, der Edwin Geleit bot, antraf. Dieser bestätigte ein jedes Detail, was aus Edwins Mund entsprungen war. "Würde er mich aus Loyalität zu seinem Hauptmann belügen?", zweifelte Coldron kurz in Gedanken, doch verwarf er diesen Einfall gleich wieder.

Damit dachte er nicht weiter um eine mögliche Tiermisshandlung seitens Edwins nach, denn sein Verhalten ließ reine Notwehr erkennen. Zu müde war Coldron mittlerweile, um noch weitere klare Gedanken fassen zu können. So beschloss er, sich dem finalen Urteil am morgigen Tage anzunehmen. Ein viel größeres Rätsel tat sich allerdings noch mit der Beteiligung Tyl Sanadars auf. Was - bei den Vieren - mochte das nur alles zu bedeuten haben?*

Christian

*Viele Stunden vergingen bis Coldron endlich jedes einzelne Detail des Falles durchleuchtet hatte. Schließlich machte er sich daran ein Urteil zu verfassen ...*

Urteil im Rechtsstreit Wenduris gegen Faithammer:

Edwin Faithammer, Hauptmann der Garde zu Britain, wird für nicht schuldig im Sinne der Anklage (versuchter Totschlag) erklärt.

Begründung: Vorraussetzung für den Tatbestand des versuchten Totschlags ist nach der Britainschen Rechtssprechung der Vorsatz, den der "Angreifer" gehabt haben müsste, seinen Gegenüber zu töten. Nach Einsichtnahme der Zeugenaussage ist es aber so, dass Faithammer keineswegs die Absicht hatte Wenduris Schaden zuzufügen. Dies bestätigen sowohl die beteiligten Stadtwachen, als auch der ebenso Anwesende Tyl Sanadar. Jener ließ zwar verkunden, dass Faithammer hier dem Anschein nach "extrem" in seiner Reaktion war, aber offensichtlich noch recht aufgewühlt von der Auseinandersetzung mit dem Ostard war und deshalb das Schwert noch in der Hand hielt. Da Faithammer hier aus Notwehr agierte, ist verständlich, dass er von dem Vorfall möglicherweise noch etwas bestürzt und benommen war und somit nicht sofort den klaren Gedanken fasste, sein Schwert zu scheiden und dem Wenduris unbewaffnet für weitere Gespräche gegenüberzutreten. Damit kann keine vorsätzliche Tat festgestellt werden.
Wenduris erlag somit dem Missverständnis, Objekt der Bedrohung zu sein, was Faithammer allerdings nicht negativ angelastet werden soll.

Jedoch vertritt Faithammer den Posten eines Hauptmanns und sollte demnach fähig sein in eben solchen Stresssituationen die Ruhe zu bewahren und vorallem Herr der Lage zu sein. Auch die von ihm zugerufenen Stadtwachen waren unnötig, da sie für zusätzliche Einschüchterung sorgten und laut einer weiteren Zeugenaussage auch bei der Zähmung des Ostards hinderlich waren. Deswegen werde ich anordnen, dass Hauptmann Faithammer samt Stadtwachen-Garnison eine Sonderschulung erfährt.

*Sorgsam prüft Coldron nochmals sein Geschriebenes. Danach nimmt er wieder seinen Griffel zur Hand und macht sich daran, Wenduris das Urteil als Brief mitzuteilen.*