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Der rastlose Wanderer

Begonnen von Mystik, 06. Oktober 2007, 20:56:56

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Mystik

Eine stürmische Winternacht, die Lichter der Kerzen  flackern getrieben vom Wind
nur so hin und her. Die durch das Fenster strahlenden Lichtpegel werfen ihre
Spuren auf den vom Regen getränkten Weg vor der Taverne.
Niemand wird es bemerkt haben wie ein großer Schatten unsicheren Schrittes an einem
der Fenster vorbeihuscht, wie auch, die Männer sitzen munter beisammen und unterhalten
sich lautstark über die aktuellsten Themen in ihrem Reich und begießen diese mit
reichlich Bier.
Die Tür fliegt mehrmals vom Wind getrieben auf und zu, begleitet von einem Quietschen,
das im tosendem Gelächter jedoch untergeht.
Eine Hand schiebt sich zaghaft zwischen Angel und  Tür, die kurz darauf in die Handfläche
schnellt und zum Stillstand gerät.
Nichts ungewöhnliches für die stark alkoholisierte Menge, die munter weiter feiert,
nur der Wirt bemerkt einen Mann mittleren Alters, der sich mühsam in die Taverne schleppt.
Schnell ordnet der Wirt ihn jedoch zu den üblichen Betrunkenen ein.
Der Abend neigt sich langsam dem Ende zu, außerhalb kracht und tobt es, Lichtblitze
erhellen hin und wieder das dumpfe Kerzenlicht innerhalb der Taverne.
Die wenigen, die noch nicht betrunken auf dem Tisch oder in einer Ecke der Taverne liegen,
sitzen am Tisch zusammen gekauert und drücken das restliche Bier hinunter.
Auch der Mann, der bereits betrunken die Taverne erreichte gehört zu ihnen.
Erleichtert schließt der Wirt seine Theke und nimmt sich als Entlohnung eine Flasche Bier
mit, wandert auf die Übrigen zu und setzt sich zu ihnen an einen der Tische.
Geschafft von der Arbeit streicht er sich erschöpft durch sein Gesicht und erblickt kurz
darauf den betrunkenen Mann, der ihm schon beim Betreten seltsam aufgefallen war.

"Sagt mein Herr, für gewöhnlich betritt man mein Haus klar und  torkelt hinaus, doch
ihr...
"
"Ich, ich fülle nur meine Flasche bei euch und wärme mich für die Weiterreise.",
unterbricht der Mann den Wirt.
"Seit Tagen ziehe ich umher, von Taverne zu Taverne um stets genug getrunken zu haben um mich nicht erinnern zu müssen.
Es wird immer mehr und gibt mir keine Befriedigung mehr.
"
"Ich besitze noch einen sehr guten Wein, glaubt mir, ein paar Schlucke davon und ihr
kennt nicht einmal mehr euren Namen... allerdings, er hat auch seinen Wert.
"
"Der Suff nahm mir mein letztes Gold und bald würde dieser mir nicht mehr helfen."
"So sagt mir mein Herr, welches Leid quält euch so sehr?"
"Ihr versteht nicht,", seine Hände greifen zitternd nach einem weiteren Schluck aus seiner Flasche.
"Es ist kein Leid, es ist mein Tod."
"Ihr sprecht in Rätseln, wollt ihr es mir nicht einfach erzählen?"
Der Mann scheuert mit seinem Daumen über die Flasche und versinkt zunehmend in Erinnerungen.

"Es war ein Tag wie jeder andere, zumindest dachte ich das.
Perfektes Wetter um neues Holz für meine Arbeit zu hacken, ihr müsst wissen ich war...
",
einen Moment stockt er, "ich bin Schreiner und da stand er, der perfekte Baum.
Tage hatte ich nach einem solchen gesucht und da stand er nun.
Ich war emsig dabei seinen Stamm zu teilen, darauf zu achten die für mich wichtigen
Stellen nicht zu verletzen und so bemerkte ich es erst gar nicht.
"
Ehe er weitererzählt holt er einen letzten tiefen Schluck aus seiner Flasche
und stellt diese etwas ruppig auf den Tisch, sein Blick verzieht sich, ihm ist anzusehen,
dass er in tiefen Erinnerungen schwelgt.
"Ich vernahm erst nur einen sonderbaren Geruch, wie totes Wild, doch er wurde zunehmend intensiver. Ich hielt inne und schaute mich um, auf den ersten Blick konnte ich nichts
erkennen. Dann fiel mir etwas abgelegen im Schatten der Bäume eine Stelle auf.
In der Gegend war Sumpf keine Seltenheit, so erschien mir der dunkle Morast und
der Gestank nicht weiter seltsam bis ich eine Bewegung wahrnahm.
Noch verwirrt versteckte ich mich hinter einem Baum und beobachtete die Stelle.
Eine Hand schoss aus dem Erdreich empor, nein, keine Hand, viel mehr eine Pranke.
Sie war von langen Krallen geprägt und lila-farben, sie griff an eine nicht
unweit von ihr verlaufene Wurzel und verharrte.
Ihr glaubt nicht wie ich erschrak als nach der Zweiten noch vier weitere, jedoch
verkümmerte Hände, folgten.
Nach und nach zog sich eine vom Dreck bedeckte Gestalt heraus als hätte sie unter
der Erde gelebt... sie war gut doppelt so groß wie ich, hatte Klauen wie Schwerter
und einen Blick, der das Meer um unseren Landen gefrieren lässt.
Ich hatte Schwierigkeiten ruhig zu bleiben und mich nicht zu verraten.
Die Kreatur reckte sich und schien sich zu begutachten, als sie auf Mal menschliche Gestalt
annahm. Ich hielt mir vor Panik selber den Mund zu als ich sah wie der rechte Arm
der Gestalt, erst nur knöchern, von Muskeln und Haut umschlossen wurde.
Dann ging sie einfach fort.
Was mir jedoch noch auffiel, bei jedem Schritt wich das Grün unter ihren Füßen,
grünes saftiges Gras unter und um ihren Füßen wich lebloser, vertrockneter Erde.

Die Umgebung schien wieder sicher und so beschloss ich mir das aus der Nähe anzuschauen.
Der Morast... der Morast, den ich zuvor mit meinen eigenen Augen gesehen habe, er war
verschwunden. Ich legte eine Hand auf den Boden wo zuvor die Kreatur heraus kroch,
nichts... als wäre dort nie etwas gewesen.
Doch plötzlich verstummte der wiedergekehrte Gesang der Vögel.
Irritiert sah ich auf, im herab strahlendem Licht nahm ich zwei Schatten wahr, die
sich auf mich zu bewegten.
Es ging alles so schnell, noch im selben Augenblick erwischte es mich.
Ich muss einen nahe gelegenen Hang hinunter gefallen sein, zumindest erwachte ich in einem
mit einigen Prellungen und blauen Flecken.
Die Sonne neigte sich und geschafft wie ich war beschloss ich den Rückweg anzutreten.

Die letzten Lichtstrahlen schimmerten noch über den Horizont, als ich eine gut
sichtbare Rauchsäule wahrnahm.
Sie schien gleich hinter dem Waldrand nicht unweit von meiner Hütte zu liegen,
so dass ich mich verunsichert und schnelleren Schrittes auf machte.
Ich verließ den Weg und passierte die letzten Bäume ehe ich die Lichtung erreichte
auf der ich mit meiner Familie so viele schöne Tage verbracht habe.
Zentral auf der Lichtung stand die Hütte, aus den Fenstern trat der Rauch, der sich
über dem Haus zu jener Rauchsäule sammelte, die ich vernahm.
Die Tür war offen, ein beißender Geruch trat in meine Nase.
Doch die Hütte war leer, an der Decke sammelte sich Rauch, der durch die Fenster
entwich, scheinbar war der Kamin verstopft.
Doch meine Familie fand ich nirgends.
Ich durchsuchte die ganze Hütte, ich rief nach ihnen, meine Verzweiflung wuchs.
Meine letzte Hoffnung, der Lagerraum unter dem Haus.
Eine dünne Strickleiter unter einer Klapptür hinter einer Tür meines Schlafgemaches
war der einzige Weg hinunter.
Der Lagerraum diente uns gleichzeitig als Zuflucht vor Diebe und anderen Gefahren.
Ich stieg die Strickleiter hinab, setzte den Fuß auf den Boden... ein Platschen.
Aus alter Gewohnheit folgte ein sicherer Griff an die nahe stehenden Kerzen,
ich entzündete sie. Ein Blick zum Boden, da schwamm etwas... ein Zettel, es
war schwer etwas zu erkennen, der Raum wurde nur schwach beleuchtet.
Ein Griff zu Boden und der Zettel befand sich in meiner Hand.
Etwas warmes rinnt meiner Hand hinab, ich schaue hin, ein kalter Hauch überkommt
mich als ich bemerke, dass am Zettel haftendes Blut meiner Hand hinab rinnt.
Ich blicke zurück zum Boden und bemerke die Blutlache, der ich den Zettel entnahm,
die Nachricht war nicht mehr zu lesen.
Eine böse Vorahnung machte sich in mir breit, denn irgendwo musste das Blut herkommen.
Ein tiefer Wink mit der Kerze weiter in den Raum hinein.
Mein Blick folgte dem wandernden Lichtpegel der Kerze bis ich auf Kleidung stieß.
Einige Schritte konnte ich mich nähern, ehe mir vor Schreck die Kerze zu Boden fiel
und erlöschte. Meine Frau und meine beiden Kinder zugerichtet wie selbst ein Tier
es nicht zu Tun vermag. Ich fühlte mich plötzlich sehr schwach und sackte zurück, hinter
mich an die Wand und stützte mich an ihr ab. Bilder meiner Familie schossen mir
zeitgleich durch den Kopf.
Dann hörte ich eine Stimme, erschrocken schaute ich auf, doch es war niemand zu sehen.
Wieder ertönte eine Stimme, doch ehe ich bemerkte, dass diese sich in meinem
Kopf befand, riss mich ein starker Schmerz zu Boden.
Immer wieder wiederholten sich die gleichen Worte, doch ich verstand sie nicht.
Ihn nar ant il harem! Ihn nar ant il harem...
Kurz verstummten die mir unverständlichen Worte, ehe ein schriller Schrei mein
Bewusstsein schmerzte und meine Hände an meine Ohren schnellten, doch der Schrei
verstummte nicht.
"Deine Erinnerungen sind dein Tod, Dragnoth!", alles wurde ruhig.
Woher kam die Stimme?
Wie ein Geistesblitz schoss mir die Gestalt aus dem Wald in den Sinn, im selben
Augenblick ertönte es wieder "Deine Erinnerungen sind dein Tod, Dragnoth!".
Panik kam über mich, ich kletterte so schnell ich konnte hinauf, verließ das Haus
und rannte so weit mich meine Beine trugen.

Ich kam nicht sehr weit, zu meinem Glück gelangte ich sehr schnell an ein nahe gelegenes
Dorf. Mitten auf dem Dorfplatz sackte ich zusammen.
Es schien als wäre ein ganzer Tag vergangen als ich wieder erwachte.
Ich befand mich beim Heiler des Dorfes, dessen Frau sich liebevoll um mich kümmerte
als ich die Augen aufschlug.
Ich brachte kein Wort hinaus.
Die Bilder aus meiner Hütte verfolgen mich, jede Nacht, jedes Mal wenn ich die Augen
schloss.
Schnell gelangte ich wieder auf die Beine, körperlich fehlte mir nichts.
Meine lautstarken Schreie in jeder Nacht verwehrten mir weiteren Verbleib im Hause des
Heilers und seiner Frau.
Letzte Besorgungen führten mich durch das Dorf, ehe ich ein letztes mal das Heilershaus
aufsuchen und mich für die Fürsorge bedanken wollte.
Die Tür stand offen, nichts ungewöhnliches...
Ich ging in das Arbeitszimmer des Heilers und stand inmitten einer großen Blutpfütze.
Der Heiler und seine Frau beide tot auf dem Boden, so bestialisch zugerichtet wie
meine Familie zuvor. Die Augen der Beiden weit aufgerissen, die Gesichtszüge so weit
verrissen als wollten sie jede in eine andere Richtung fliehen.
Viel mehr war von ihren Körpern nicht übrig.
Mir wurde warm, hektisch wischte ich mir durch mein Gesicht.
Es war alles rot, mein ganzer Arm vom Blut gezeichnet.
Vor meinen Augen tropfte ein Bluttropfen von der Decke zu Boden.
Ich war mir nicht sicher was auf mich warten würde, doch meine Neugier erzwang den
Blick an die Decke.
"Deine Erinnerungen, Dragnoth!", mit blutverschmierter Schrift quer über die Decke gezogen.
Ein Patient des Heilers betrat den Raum, die Augen weit aufgerissen schweifte sein Blick
vom vielen Blut und den Toten zu mir, als ein panischer Schrei seinem Mund entwich.
Mich überkam die Angst und ich lief, ich lief immer weiter.
Seither bleibe ich in keinem Dorf, in keiner Stadt länger als eine Nacht, fülle meinen
Alkohol nach, wäre mich und ziehe weiter.
Ich habe nicht viel zeit, er verfolgt mich, er will mein Leben.
Ich laufe stetig weiter, nie zurück, immer nur voraus.
Ich schaue nie zurück, denn ein Erinnern wäre mein Tod.
Der Alkohol war mein letzter Freund, doch auch er kann mir nicht mehr helfen.
"
Die Stimme des Mannes senkt sich,  verstört hockt er auf der Bank, der Wirt
erschlagen von dem was er hörte.
Zögernd und wortlos erhebt der Wirt sich und geht einen Tisch weiter zu den letzten
beiden Gästen, die noch nicht dem Alkohol verfallen auf dem Tisch hängen.

"Ihr müsst die Wachen holen,",  spricht der Wirt etwas leiser den beiden Gästen zu.
"dort am Tisch nebenan sitzt ein betrunkener Mörder, ich kann hier nicht weg, holt
die Wachen.
".
Verwundert gucken die beiden Gäste zu Dragnoth, dieser bemerkt die Blicke.
Als sich dann beide erheben und die Taverne  verlassen, weiß er Bescheid.
Seine Flasche war wieder voll, eilig erhebt er sich und tritt in die ersten Lichtstrahlen
hinaus.

Mystik

Schreie, Schreie, überall Schreie.
Meine Flucht hat mich tief in einen mir unbekannten Wald geführt.
Hier schien es sicher, sicher vor allem Sterblichen.
Das hohle Innere eines entwurzelten Baumstumpfes bietet mir Unterschlupf.
Ich komme langsam zur Ruhe, je ruhiger ich werde, desto stärker wird das
Verlangen. Von ungeahnter Schnelligkeit getrieben setze ich meine Flasche
an den Mund und erfrische meinen Rausch, einen Rausch, der mich behütet.
Seit 2 Tagen habe ich kein Auge mehr geschlossen, doch ich bin wach,
ich will leben...


Die letzten Sonnenstrahlen weichen der allgegenwärtigen Dunkelheit.
Der Himmel ist klar, die Nacht ist ruhig, kein Wind weht.
Der Wirt fegt die letzten Ecken seiner Taverne aus, ehe die ersten
Gäste kommen würden um sich bei Tagesanbruch im Vollrausch ihren
Weibern zu stellen, wie jeden Abend.
Ihm ist die Liebe anzumerken mit der er arbeitet, die Taverne ist nun
in der vierten Generation in der Hand seiner Familie, sie ist sein
ganzer Stolz.
Ein Piepen.
Neugierig geht er ihm nach und gelangt an seine Vorräte wo eine Ratte emsig
am Sammeln ist.
Ein gezielter Schlag mit dem Besen, doch die Ratte verfehlt er.
Panisch springt sie weg und verschwindet in einem Loch in der Wand.
Kopfschüttelnd wendet sich der Wirt wieder seiner Arbeit zu.
Ein Piepen.
Doch diesmal aus einer anderen Richtung, er geht ihm nach.
Ein Loch in der Wand.
Den Besen auf den Boden gestemmt, stützt sich der Wirt auf, beugt sich vor
und wirft einen Blick durch das Loch.
Diesmal springt ihm eine Ratte entgegen, hastig schlägt er ums ich um sie zu vertreiben.
Sie rennt laut quiekend weiter.
Kurz darauf folgt eine zweite Ratte, der Wirt weicht ihr vorsorglich aus.
Ein tosender Lärm folgt, er beugt sich erneut ein wenig vor, ein ganzer Schwarm.
Aus allen Löchern kommen panisch Ratten gekrochen.
Unter den Massen begraben liegen zu Tode gequetschte Ratten, die von ihres Gleichen
erdrückt wurden.
Mehrere Augenblicke verfolgt der Wirt starr diesem Schauspiel bis die letzte Ratte
durch den Raum rennt.
Ein einziger Gedanke geht ihm durch den Kopf, wovor flüchten die Ratten?
Wieder beugt er sich vor um einen Blick durch das mysteriöse Loch in der Wand zu
werfen.
Nichts...

Die Tür geht auf, Leute betreten die Taverne.
Vom Schweiß überströmt schließt der Wirt schnell die Tür zu den Vorräten, ehe noch
einer der Gäste etwas bemerkt.
Er erhebt gerade seine Stimme um die Gäste willkommen zu heißen als die Tür auffliegt,
wo kam der Wind auf einmal her?
Die Stimmung in der Taverne brach, die Aufmerksamkeit auf die Tür gerichtet.
Nichts...
"Das war nur der Wind", erhebt sich einer der Gäste und macht sich auf die Tür zu
schließen.
Mit dem Gesicht der Menge zugewandt, die Hand an die Tür gelehnt, runzelt der Gast
verwirrt die Stirn als er in weit verzogene, stumme Gesichter blickt.
Verwirrt wendet er seinen Blick Richtung Tür, der als gleich von einer menschgroßen
Feuersäule erhellt wird.


Etwas kitzelt an meiner Hand, meine Finger zucken reflexartig.
Ich schlafe ruhig weiter.
Kurze Zeit später kitzelt es an der Stirn, ein Tier?
Das Feuer wird es fernhalten, ich drehe mich um und schlafe weiter.
Schreie, laute Schreie, die grauenvoller nicht sein könnten reißen mich
hoch. Klitschnass rast mein Blick Richtung Feuer, ehe es sich explosionsartig
ausdehnt.
Verschwommene Bilder erscheinen vor meinen Augen.
Ich sehe Menschen, sie rufen... was rufen sie?
Die Stimmen werden deutlicher.
Die Gesichter der Menschen erscheinen mir von einer Angst durchtrieben das mir
ein Schauer über den Rücken läuft als mir klar wird das sie nicht rufen, sie schreien.
In tosenden Flammen eingeschlossen verbrennen sie bei lebendigen Leibe,
müssen das schmerzvolle Leid ihres Nächsten mit an sehen und werden verrückt, schlagen
schreiend auf sich ein... Hauptsache er lässt nach, der sie zerfressene Schmerz der Flammen.
Die Stimmen verstummen, eine Taverne, niedergebrannt bis auf die Grundmauern.
Ein Rascheln, eine Ratte flitzt an eine der letzten noch lodernden Flammen vorbei.
Ein Lachen, mir wird schwarz vor Augen, nichts zu sehen, nur ein Lachen das meine Sinne
erfüllt.

"IHN NAR ANT IL HAREM, DRAGNOTH!", ertönt es.
Die Stimme!


Ich gewinne wieder die Kontrolle und Blicke auf Feuer.
Erschrocken schnelle ich zurück und schaue mich verängstigt um.
War das die Taverne dessen Wirt ich alles erzählte?
Geschah es wirklich?

Ich schloss die Nacht kein Auge mehr.

Mystik

#2
Die ersten Sonnenstrahlen erhellen meine schlaflose Nacht und bringen mein von der Flucht zermürbtes gesicht zum Vorschein.
Seit Wochen habe ich nicht mehr richtig geschlafen, ich brauche etwas um wieder fit zu werden oder IHM wird es gelingen mich zu finden.

Die Albträume haben nachgelassen, kein Wunder, wenn ich nie lange schlafe...

Ich schleppe mich mühseelig in die nächste Bibliothek.
Mein Vater lehrte mich über einen kurzen Zeitraum das Lesen, bis er verschwand.
Er gab sich große Mühe und so lernte ich ein wenig Lesen.

Mein Blick fällt sofort auf das Regal mit den Büchern über die Alchemie.
Die schrift ist schon ein wenig ausgeblichen und ich verstehe nicht viel,
doch ein Wort verstehe ich, fey.
Als ich noch klein war begegnete ich mit meinem Vater zwei Waldelfen.
Das Elebnis werde ich nie vergessen, die Ruhe und der Frieden, den diese Wesen ausstrahlten.
Nicht viele Menschen bekommen einen grünen Elf zu Gesicht.
Eines der letzten Erlebnisse, gemeinsam mit meinem Vater ...
Die beiden Elfen erwähnten mehrmals einen Laut, der auf "Fey" zutreffen könnte.

Es schien für mich klar, mein Ziel heißt Yew!




Währenddessen an einem der vielen verlassenen Orte auf Drakovia...
Tief in der Wildnis, die Sonne lacht, der Himmel blau, die Vögel singen.
Auf einer Lichtung steht ein Hirsch, stolz von einer Pracht durchzogen, die die Schönheit der Natur wiederspiegelt.
Sein Kopf schnellt hoch, starr steht er einige Minuten auf der Stelle und sein Blick weicht kein Stück, als würde er etwas ausmachen.
Von einem Moment auf den anderen wird es still, Wolken schieben sich vor die Sonne, es wird dunkel.
Naht ein Unwetter?
Dann, die Ruhe wird vom Aufschreien sämtlicher Tiere gebrochen, man vernimmt nur ein kurzes Zucken und der Hirsch ist im Dickicht verschwunden.
Eine dunkle Gestalt maschiert zielstrebig über die Lichtung, ihr folgen zwei weitere Gestalten und verschwinden in einer nahegelegenen Höhle.

In der Höhle wartet eine Art Schrein, kaum haben die Gestalten die Höhle betreten, öffnet sich eine Art Portal.
Doch kein normales Portal, es ist viel kleiner und die Form ähnelt einem Gesicht.
Unverständliche laute entweichem einem Teil dieses Gesichtes, das wohl den Mund darstellen soll.
Eine der Gestalten erwidert schließlich die Laute, es scheint sich um keine Sprache Drakovias zu handeln.
Der Dialog neigt sich dem Ende zu als die Gestalt sagt, "wir brauchen einen Bewohner Drakovias".
Die zuvor unverständliche Stimme des seltsamen Wesens verändert sich: "Du weißt was du zu tun hast, enttäusch mich nicht!".

So schnell und zielstrebig wie die Gestalten kamen, sind sie nun wieder verschwunden.
Die ersten Sonnenstrahlen fallen wieder auf den Boden und die Vögel stimmen wieder ihr Lied ein.
Die Dunkelheit verzieht sich, das Leben erwacht und zarghaft sieht man ein Geweih aus einen der vielen Büsche ragen.